FAQ

Was mich interessiert:

Tagesablauf einer Teenie-Mutter in der Barke

"Ich werde morgens von meinem Sohn Omar gegen 6.30 Uhr geweckt und mache ihm als erstes seine Flasche. Während er in seinem Bettchen trinkt, richte ich mich für die Schule, esse ein Brot und trinke noch einen Kaffee – wenn ich es schaffe. Um 7.00 Uhr geht mein Schulbus und ¼ Stunde vorher kommt die Vormittagsbetreuung. Mit ihr kann ich noch kurz besprechen, was tagsüber anliegt (z.B. Arztbesuch). 

Wenn ich von der Schule zurückkomme, bin ich erst mal ganz für Omar da, esse was und gehe meist mit ihm raus um meinen Freund zu treffen. Wenn ich nachmittags irgendwas habe (Nachhilfe!!! Oder in die Stadt muss) kann Omar wieder bei den Betreuern bleiben. Abends um 18.00 Uhr ist gemeinsames Essen für alle. Die Mütter kochen abwechselnd und manchmal ist es ganz schön stressig. Ansonsten gibt es „Dienste“ für alle (Einkaufen, putzen, Müll wegbringen usw.). Meine Wäsche mach` ich selbst. In den ersten Wochen nach der Geburt muss man keine Gemeinschaftsdienste machen – das war relaxt!!! Meine Hausaufgaben erledige ich zwischendurch, oft erst am Abend, wenn Omar im Bett ist.

Mein Sohn ist mit seinen 9 Monaten einigermaßen „pflegeleicht“, er hat regelmäßige Schlaf- und Essenszeiten und sonstige Gewohnheiten. Er kennt meine Mitbewohnerinnen, die anderen Kinder und die Betreuerinnen so gut, wie andere Kinder halt ihre Familienmitglieder kennen.

Ich bin jetzt fast ein Jahr hier und bin froh, dass ich hier immer jemanden habe, mit dem ich reden kann. Bei allen Fragen um die Babys wissen die Betreuerinnen Bescheid.

Ich möchte nächstes Jahr den Hauptschulabschluss schaffen um dann – hoffentlich – im Kaufhaus eine Lehre anzufangen. Wenn alles gut geht, kann ich hier bleiben, bis ich volljährig bin.

Manchmal träume ich von einem selbständigen Leben in Unabhängigkeit."
M. 15 Jahre

Die Väter der Kinder

Egal wie du schwanger geworden bist, das Baby hat einen Vater. Es hat über kurz oder lang ein Recht darauf, seinen Vater zu kennen und dieser wird sich so oder so verantwortlich zeigen. 

Falls du zu dem Vater deines Kindes in Beziehung bist und ihr vielleicht auch an einer gemeinsamen Zukunft bastelt, hat er die Möglichkeit, dich hier zu besuchen. Er kann ein stückweit an deinem Leben teilnehmen, ihr könnt euch regelmäßig sehen und an Ausgangsabenden gemeinsam weggehen. Manchmal spricht auch nichts dagegen, an den Heimfahrwochenenden mit dem Kind zu ihm zu fahren.

Wenn du keinen Kontakt haben willst, dann helfen wir dir, das, was notwendig ist, auch von Amts wegen zu erledigen - Vaterschaftsanerkennung, Unterhaltsleistungen usw. 
Wir begleiten dich bei den Ämterkontakten und helfen dir, Anträge zu stellen. 

Wenn ein Umgangs- und Besuchsrecht besteht, und du nicht dabei sein willst, suchen wir zusammen mit deinem Jugendamt nach einer Alternative, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.

Erfahrungen einer jungen Mutter in der Verselbständigung

"Meine Tochter ist jetzt schon fast drei Jahre alt. Ich bin damals 8 Wochen vor der Geburt in Lauben eingezogen und habe dort zwei Jahre gelebt und „Mittlere Reife“ gemacht.

Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zur Kinderpflegerin begonnen und bin dann hierher nach Leupolz gezogen. Ich habe meine eigene Wohnung im Haus und lebe ziemlich frei hier. A. geht morgens um 7.00 Uhr runter zu Ulli in die Kinderstube und verbringt den Tag dort mit den anderen Kindern. Sie entwickelt sich toll und ich bin froh, dass es diese Einrichtung gibt. 

Seit ½ Jahr habe ich auch wieder einen Freund, er kommt oft zu uns und ich werde im Sommer wohl zu ihm nach München ziehen – vorausgesetzt ich bekomme dort den Platz in der Schule, um meine Ausbildung dort zu beenden.

Diese Ausbildung ist mir ziemlich wichtig, damit ich meine Tochter und mich versorgen kann. Beziehungen können kaputt gehen – die Verbindung mit meiner Tochter jedenfalls bleibt. Wer weiß, wie ich mit meiner Tochter später einmal leben werde. Ich habe viel gelernt über Verantwortung und so."
N., 20 Jahre

Unsere Großmütter

"In meiner grössten Not als Mutter - als ich schon gar nicht mehr glaubte, dies finden zu können - habe ich hier in der Barke eine Hilfe und Unterstützung erhalten, die es mir jetzt ermöglicht, meine Tochter ganz neu zu erleben und eine neue Basis für unsere Beziehung zu finden.

Die Freude über das Dasein meines Enkels überwiegt somit immer mehr, da ich durch die Unterstützung in keine zweifache Mutterrolle gedrängt wurde.

Dafür bin ich sehr, sehr dankbar."

C.S.

"Ich bin nach einem stationären Klinikaufenthalt ...

"Ich bin nach einem stationären Klinikaufenthalt mit meinem damals dreijährigen Sohn direkt nach Leupolz gekommen. Klar war, dass ich aus meinem vorherigen Umfeld weg wollte und allein mit F. nicht zurecht gekommen wäre. 

In Leupolz hat mich Frau K. betreut – es war sehr auf mich abgestimmt und ich hatte immer das Gefühl, dass ich alles, was ich selbst packe, auch machen kann. 

Frau K. hat mich eigentlich nur da unterstützt, wo ich wirklich Hilfe brauchte. 

Mein Sohn hat die kleine Gruppe in der Kinderstube sehr genossen und ich glaube, dass es für seine Entwicklung eine gute Zeit war. Ich habe in Leupolz eine Umschulung begonnen und gleichzeitig ambulant Therapie gemacht. Nach meiner Prüfung bin ich ausgezogen und lebe jetzt mit meinem Sohn alleine. 

Für die zwei Jahre in Leupolz bin ich sehr dankbar." 
C., 24 Jahre