Unser Leitbild - Die Barke

  • Jedes Neugeborene soll einen Platz haben, wo es willkommen ist, sich wohlfühlen und entwickeln kann
  • Jede werdende Mutter hat ein Recht auf die Hilfen, die sie benötigt
  • Schwangere brauchen ein Nest, eine Höhle oder auch eine Barke - ein kleines Schiff- , in dem sie Geborgenheit, Zuneigung und Aufmerksamkeit erfahren

Besonders junge Mädchen haben, wenn sie ein Kind erwarten, in ihrer eigenen Familie Schwierigkeiten und „Stress mit den Eltern“. Sie können dort oft die nötige Hilfe und Unterstützung nicht annehmen. Manchmal ist auch der Vater des erwarteten Kindes in der Familie nicht akzeptiert.

Dann hilft vor allem Abstand zu den Wurzeln, um diese fortan mit dem eigenen Baby neu zu finden und zu definieren.

Der „Start ins Leben“, die ersten Lebensmonate und Jahre sind nach heutigem Verständnis die entscheidendste und prägendste Zeit des Lebens. Unumstritten wird die eigene Bindungs- und Beziehungsfähigkeit in dieser Phase geprägt. Wie werden die neuen Erdenbürger empfangen, in welchem Umfeld verbringen sie ihre ersten Lebenswochen, wer kümmert sich um sie und ist in der Lage, ihre Bedürfnisse zu erkennen und adäquat zu befriedigen?

Junge Mädchen wachsen heute weitgehend ohne jüngere Geschwister auf und halten oft zum ersten Mal ein Baby in Händen, wenn sie es selbst bekommen haben. „Keine Ahnung“ ist die vorherrschende Gemüts- und Wissenslage. Was da an „Ahnung“ dennoch vorhanden ist, kurz, die Ressourcen zu entdecken und zu fördern, sehen wir als unseren Ansatz.

Bei den jungen Frauen, die zu uns kommen, hat „irgendjemand“ (oft die Beratungsstellen oder die eigene Mutter, manchmal auch Lehrer/Innen, Jugendsozialarbeiter, streetworker, Freundinnen, Ärzte/Innen) die kommende Überforderung im Vorfeld erkannt und sich an das Jugendamt gewandt.

Wir übernehmen die Betreuung während der Schwangerschaft und die Vorbereitung auf Krankenhaus und Geburt. Wenn das Mädchen während der Schwangerschaft Gelegenheit hat, mit Babys und Kleinkindern zusammen zu leben, geht vieles „wie von selbst“. Die Selbstverständlichkeit eines geregelten Tagesablaufs, die Versorgung der Kinder im Alltag werden eingeübt ohne „Trainingsprogramm“ zu sein.



Ein Umfeld, das sich „wie Familie“ anfühlt, Mitbewohnerinnen in einer ähnlichen Lage, Betreuerinnen mit Erfahrung tragen bei unseren Müttern dazu bei, Ängste und Unsicherheiten abzubauen und zuversichtlich in die neue Rolle hineinzuwachsen.

Unsere jungen Mütter und ihre Kinder
Unsere jungen Mütter und ihre Kinder